Gustav Herbig

fr. Gesandter der BRD in Uruguay

* 3. August 1888 Buschulersdorf/Sudetenl.

† 9. Oktober 1965

Wirken

Gustav Herbig wurde am 3. Aug. 1888 in Buschulersdorf (Sudetenland) als eines von 8 Kindern eines Tuchmachers geboren. Er studierte Philologie und Sozialwissenschaften, zuletzt an der Sorbonne in Paris. Im Jahre 1914 wurde er zum Kriegsdienst eingezogen, geriet im Jahre 1915 in russische Kriegsgefangenschaft und war in den weiteren Kriegsjahren in Rusland als Hauslehrer und Lehrer am Mädchengymnasium in Pensa sowie am Knabengymnasium in Kiew tätig. Als Mitglied des revolutionären Komitees für Befreiung der Kriegsgefangenen im Ural konnte er sich massgeblich für die Rückführung deutscher Kriegsgefangener einsetzen.

Nach dem Kriege schloss sich H. der neugegründeten Deutschen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei in der Tschechoslowakei an und wurde als Abgeordneter des Böhmerwaldkreises in das erste Prager Parlament gewählt, um sodann nach der Spaltung der Partei als Professor an höheren Lehranstalten in Prag und als Lektor der spanischen Sprache an der Handelsschule zum Lehrberuf zurückzukehren.

Auslandsreisen H.s durch Europa sowie nach Nordafrika und weiteres Sprachstudium dienten in dieser Zeit nicht zuletzt der Vorbereitung für den Diplomatendienst, doch wurde H. seit 1942 als politisch untragbar von der Gestapo verfolgt und 1944 in ein KZ eingeliefert.

Seit 1948 lebte H. als Flüchtling in Baden, ...